Mautstraßen in der Schweiz
Wer in der Schweiz fährt, braucht immer eine Vignette. Alle nationalen Autobahnen und Schnellstraßen sind mautpflichtig, es gibt keine Ausnahmen und keine mautfreien Autobahnabschnitte. Die Vignette ist Pflicht, egal ob Sie nur kurz über die Grenze fahren oder quer durchs Land unterwegs sind.
So erkennen Sie Schweizer Autobahnen
Autobahnen sind mit einem roten sechseckigen Schild A mit der Routennummer gekennzeichnet (zum Beispiel A1 oder A2).
Viele Straßen tragen auch eine grüne E-Nummer, weil sie Teil des transeuropäischen Straßennetzes sind und die Schweiz mit Nachbarländern wie Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien verbinden.
Die Kontrolle ist streng: Kameras an Ein- und Ausfahrten sowie stichprobenartige Polizeikontrollen prüfen jedes Kennzeichen im nationalen Vignetten-System.
Überblick über das Schweizer Autobahnnetz
Das Schweizer Autobahnsystem umfasst mehr als 1.800 Kilometer und verbindet das Land von Grenze zu Grenze durch Alpentäler, Tunnel und große Städte. Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten Strecken:
A1 verläuft in Ost–West-Richtung von St. Margrethen an der österreichischen Grenze über St. Gallen, Winterthur, Zürich, Aarau, Olten, Bern, Lausanne und Genf bis Bardonnex an der französischen Grenze
A2 die wichtigste Nord–Süd-Verbindung von Basel an der deutschen Grenze über Olten, Luzern, den Gotthard, Bellinzona und Lugano bis Chiasso an der italienischen Grenze
A3 von Basel an der französischen Grenze über Brugg, Zürich (Westring), Thalwil und Pfäffikon bis Sargans
A4 von der deutschen Grenze bei Schaffhausen über Winterthur, Zürich, Cham und Brunnen bis Altdorf
A5 von Luterbach über Solothurn, Biel/Bienne und Neuchâtel bis Yverdon
A6 verbindet Lyss und Bern mit Thun und Spiez
A7 von Kreuzlingen an der deutschen Grenze über Weinfelden und Frauenfeld bis Winterthur
A8 von Hergiswil über Sarnen, Brünigpass und Interlaken bis Spiez
A9 von Vallorbe an der französischen Grenze über Vevey, Sion und Sierre bis Brig
A10 kurze Verbindung zwischen Muri bei Bern und Rüfenacht
A12 von Bern über Fribourg und Bulle bis Vevey
A13 von St. Margrethen an der österreichischen Grenze über Buchs, Sargans, Chur, San Bernardino bis Bellinzona
A14 von Luzern über Cham und Zug bis Baar
A15 von Brüttisellen über Uster und Hinwil bis Reichenburg („Zürcher Oberlandautobahn“)
A16 die „Transjurane“, von Boncourt an der französischen Grenze über Porrentruy, Delémont und Moutier bis Biel/Bienne
A17 von Näfels bis Niederurnen
A18 von Basel bis Reinach (BL)
A20 von Le Locle über La Chaux-de-Fonds und Neuchâtel bis Ins
A21 Umfahrung um Martigny
A22 von Pratteln bis Sissach
A23 von Müllheim über Eschikofen, Arbon und Rorschach („Bodensee-Thurtalstrasse“)
A24 von Mendrisio bis Stabio
A25 von Herisau bis Gossau (SG)
A50 Umfahrung Rheinsfelden – Glattfelden
A51 die „Flughafenautobahn“, verbindet Bülach und den Flughafen Zürich mit Zürich-Nord
A52 von Zumikon bis Hinwil („Forchstrasse“)
Zusätzliche Mauttunnel in der Schweiz
Während die Vignette Schweiz das gesamte Autobahn- und Schnellstraßennetz abdeckt, gibt es einige große Alpentunnel, in denen eine zusätzliche Mautgebühr anfällt. Diese Gebühren werden separat erhoben und sind nicht im Preis der Vignette enthalten.
Großer Sankt-Bernhard-Tunnel – Dieser Tunnel verbindet den Schweizer Kanton Wallis mit dem italienischen Aostatal. Er ist eine wichtige Alpenroute und zählt weiterhin zu den längsten Straßentunneln der Schweiz. Fahrer müssen eine separate Maut an der Mautstelle bezahlen. Es sind sowohl Einzelfahrten als auch Hin- und Rückfahrkarten erhältlich, zudem werden manchmal Rabatte für mehrere Durchfahrten angeboten.
Munt-la-Schera-Tunnel – Dieser einspurige Tunnel im Kanton Graubünden verbindet die Schweiz mit dem italienischen zollfreien Gebiet Livigno. Er ist ganzjährig geöffnet und besonders bei Reisenden zu Skigebieten beliebt. Die Maut wird direkt an der Einfahrt bezahlt, sowohl Barzahlung als auch Karte werden akzeptiert. Für Vielnutzer werden auch Saisonpässe und Mehrfahrtenkarten angeboten.
Der Gotthard-Straßentunnel
Im Gegensatz zum Großen Sankt-Bernhard-Tunnel oder zum Munt-la-Schera-Tunnel ist für den Gotthard-Straßentunnel keine zusätzliche Maut erforderlich. Die Nutzung ist vollständig durch die standardmäßige Vignette Schweiz abgedeckt, das heißt, Sie zahlen für diese Strecke nicht mehr als die Vignettengebühr selbst.
Der Gotthard-Tunnel ist der längste Straßentunnel der Schweiz (16,9 km) und eine der wichtigsten Nord–Süd-Verbindungen durch die Alpen. Er verbindet Göschenen im Kanton Uri mit Airolo im Kanton Tessin und bildet das Herzstück der Autobahn A2, die von Basel an der deutschen Grenze bis nach Chiasso an der italienischen Grenze führt.
Aufgrund seiner strategischen Lage ist das Verkehrsaufkommen häufig sehr hoch, besonders:
Während Ferienzeiten und an langen Wochenenden
Zu Beginn und am Ende der Skisaisons
An Sommer-Samstagen, wenn viele Reisende die Alpen in Richtung Italien überqueren
Warteschlangen von mehreren Kilometern an den Tunneleinfahrten sind in diesen Spitzenzeiten üblich, Wartezeiten von ein bis zwei Stunden sind keine Seltenheit.